Update zur Pflanzaktion 2023
Seit unsere 720 Nussbäumchen im Herbst 2023 ihren Weg in unseren Wald gefunden haben, ist viel passiert!
Eigentlich hatte alles sehr gut angefangen: Direkt nach der Pflanzaktion gab es einen anhaltenden, sanften Regenguss, der den Pflänzchen das Ankommen erleichterte. Da wir nicht gießen, kam uns der regenreiche Herbst/Winter 2023 sehr entgegen.
Aber schon Anfang 2024 folgte ein herber Schlag, als sich nach einem sehr frühen, warmen Frühlingsbeginn ein Spätfrost noch Ende Mai über das Land legte. Dadurch kam es vielerorts zu massiven Ernteausfällen bei Obstbäumen und auch unsere kleinen, wärmeliebenden Nussbäumchen wiesen teilweise starke Frostschäden auf, was man an den braunen, welken Blättern erkennen konnte. Aber Nussbäume gelten nicht umsonst als besonders widerstandsfähig, denn schon nach wenigen Tagen trieben die kleinen Pflanzen wieder aus. Allerdings blieben die Blättchen insbesondere bei der Pekannuss im ersten Standjahr nur klein. Trotzdem wurde die Fläche unermüdlich von Mitgliedern des Vereins VifaGe e.V. gepflegt, Brombeerranken wurden zurückgeschnitten, Gräser beiseite getreten und größere, krautige Pflanzen wurden entfernt, damit die lichtliebenden Bäumchen nicht überwachsen werden konnten. Wir gießen unsere Bäumchen gar nicht, denn das wäre auf der großen Waldfläche kaum zu realisieren.
Das Jahr 2025 startete mit einem extrem trockenen Frühling, dessen Nächte noch lange sehr kühl blieben. Als es dann endlich wärmer wurde, legten auch unsere Bäumchen richtig los und trieben saftige, große Blätter aus. Trotz der Trockenheit und extremer Hitze im Sommer, mit einer Spitzentemperatur von 36°C, hatten wir kaum Ausfälle. Bei Königsnuss, Schuppenrinden-Hickory und Edelkastanie betrugen die geschätzten Ausfälle über die beiden letzten Jahre insgesamt etwa 10 %. Bei der Pekannuss waren es mit geschätzten 30 % etwas mehr, die übrigen Pekannüsse profitierten jedoch von den besonders warmen Temperaturen im Sommer 2025. Nach dem Spitzenwert von 36°C vielen die Temperaturen innerhalb weniger Tage auf 10°C in der Nacht. Unsere Bäumchen erlitten jedoch in ihrem zweiten Standjahr und geschützt stehend zwischen zurückgedrängten Beikräutern keine Kälteschäden.
Alles in allem sind wir sehr zufrieden mit der Anwuchsrate. Das Höhenwachstum ist - mit Ausnahme der Chinesischen Edelkastanie - noch sehr gering, was aber typisch für die Nussbäume ist. In den ersten Jahren legen sie ihre Energie vornehmlich in das Wurzelwachstum, also in die Ausbildung einer starken Pfahlwurzel, was Energie braucht und deshalb zulasten des Höhenwachstums geht. Die Pfahlwurzel sorgt aber später für eine hohe Standfestigkeit und Trockentoleranz. Das Höhenwachstum nimmt erst zu einem späteren Zeitpunkt zu, dann kann es aber sehr schnell gehen.
Jedenfalls bleibt es spannend, wie sich unsere Pflanzen in Zukunft weiterentwickeln. Einige Hürden sind schon überstanden, alles andere wird sich erst mit der Zeit zeigen.